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Häufige Fragen rund um das Thema Kunsttherapie
Kunsttherapie, was ist das?
Menschen tragen innere Bilder mit sich herum, in denen Ideen, Ziele oder Bedürfnisse durch einen Auslöser an Kontur und Schärfe gewinnen können. In der Kunsttherapie werden diese Bilder aus dem Inneren nach außen transportiert. Dazu stehen verschiedene kreativ- bildnerische und gestalterische Methoden (z.B. Malen, Zeichnen, Plastizieren oder künstlerisches Gestalten) zur Verfügung. Mit Hilfe künstlerischer Ausdrucksformen und der therapeutischen Beziehung können unbewusste Konflikte und seelische Belastungen aufgedeckt und bearbeitet werden. Kunsttherapeutische Methoden können in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bei unterschiedlichen psychischen und körperlichen Erkrankungen sowie bei Entwicklungsstörungen und Krisen eingesetzt werden.
Künstlerische Vorkenntnisse
Frühere Erfahrungen im Bereich Kunst, Kenntnisse über Kunstmaterialien oder ein bereits vorhandenes künstlerisches Talent sind für die Teilnahme an Kunsttherapie nicht erforderlich.
Entscheidend ist vielmehr, dass du Freude und Interesse am Gestalten hast und dich darauf einlässt mit verschiedenen Materialien zu experimentieren. Ziel ist es, Neues zu entdecken und etwas entstehen zu lassen, das ausschließlich mit deiner Persönlichkeit in Verbindung steht.
Finanzierung
Es ist bedauerlich, dass Kunsttherapie in Deutschland noch nicht von den Krankenkassen finanziert wird, obwohl sie als eine wirksame Therapieform gilt.
Es ist ermutigend zu hören, dass der Deutsche Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie (DFKG) sich für die Anerkennung der Kunsttherapie einsetzt. Fortschritte in dieser Hinsicht könnten in der Zukunft zu einer Veränderung der Finanzierungssituation führen. In der Zwischenzeit müssen Betroffene diese Leistungen privat zahlen.
In bestimmten Situationen kann die Therapie durch Behörden finanziert werden. Ein Beispiel ist die Jugendhilfe und die Pflegekasse.
Ich versuche außerdem einen Förderfond für Menschen mit geringem Einkommen und für Alleinerziehende zu installieren. Sprich mich an und wir versuchen eine Lösung zu finden.
Systemtherapeutische Ausrichtung
Das Ziel der systemischen Kunsttherapie ist es, nicht nur die Symptome des Individuums zu behandeln, sondern auch die Dynamik des Systems zu verstehen und gegebenenfalls zu verändern, um eine langfristige Verbesserung zu erreichen. Dabei kann auch die künstlerische Ausdrucksform des Individuums genutzt werden, um neue Perspektiven auf die eigene Situation zu entwickeln und alternative Handlungsmöglichkeiten zu finden. Es werden zirkuläre Fragen gestellt, um verschiedene Perspektiven zu verstehen und Ressourcen im System können identifiziert und genutzt werden. Durch die Förderung alternativer Perspektiven und die Entwicklung konkreter Ziele und Lösungen unterstützt die systemische Therapie Veränderungen im Denken und Verhalten.
Ablauf einer Einzelsitzung
Ankommen:
Der Beginn jeder Sitzung ist dem Ankommen gewidmet. Bei Bedarf werden kleine Entspannungssequenzen eingebaut. Klient und Kunsttherapeut tauschen Gedanken über Ereignisse seit der letzten Sitzung aus. Dieser Austausch und der Blick auf die Ziele schafft die Basis für die kommende kreative Reise.
Kreativitätsprozess:
Der Hauptteil der Sitzung widmet sich dem Eintauchen in die Kunst. Dazu wählt der Therapeut geeignete Impulse, die dem Klient helfen in das kreative Schaffen einzutauchen.
Therapiegespräch:
Nach dem Kreativitätsprozess folgt das therapeutische Gespräch, eine verbale Verarbeitung. Der Klient teilt seine Gedanken über das Werk oder den Prozess mit, bespricht, was während der kreativen Phase aufgekommen ist. Die entstandenen Arbeiten werden nicht vom Therapeuten analysiert. Es findet viel mehr ein Dialog über das Werk statt und die Deutung von Entdeckungen in der eigenen Kunst bleiben ganz allein beim Klienten. Der Therapeut hilft durch Gesprächsimpulse und eigene Wahrnehmungen Ressourcen zu entdecken und lösungsfokussiert zu bleiben.
Abschluss:
Die meisten Kunsttherapiesitzungen schließen mit einer Abschlussaktivität ab. Diese unterstützt den Klienten bei der Reflektion der Sitzung und der Planung für die nächste Sitzung. Teilweise werden auch "Hausaufgaben" besprochen, die den Transfer von der Therapie in den Lebensalltag übertragen helfen.
